7881km
Samstag, 4. Februar 2012
Fallbeispiele
Buenos Aires. Da bin ich inzwischen. Die Stadt ist gross und sehr facettenreich. Von den noblen Restaurants im Puerto Madero bis zu den aermsten Gegenden am Retiro sind es weniger als zwei km. Dazwischen ist alles voller geschichtstraechtiger Haeuser, Theater und Cafes. Man wird staendig gefragt ob man Tangoshows anschauen, Geld wechseln oder sonst irgendwelche Beduerfnisse befriedigen moechte. Liegt das vielleicht an dem Monsterrucksack, der wie ein Leuchtreklame sagt: "Hallo hier ist ein Tourist. Der moechte ausgenommen werden!"

Hier angekommen bin ich vorgestern mit dem Bus. Die Bsufahrt war eine Rueckkehr in mein Lieblingsfortbewegungsmittel, nachdem ich in Brasilien viel geflogen oder mit dem Schiff gefahren bin. In Brasilien habe ich neben dem angekuendigten Regenwald und den Flussstraenden auch noch einen Eindruck von Belem gewinnen koennen.

In Paraguay wurde ich dann herzlich von Miguel und Brizzy aufgenommen. Da habe ich auch eine meiner bisher authentischsten und naehesten Impressionen gewinnen duerfen. Ich war naemlich auf einer Versammlung von Campesinos - Kleinbauern - dabei. Das war sehr interessant, auch wenn ich wieder nicht alles verstanden habe. Die Versammlung war naemlich teilweise auf Guarani. Aber sonst wird hier eigentlich immer spanisch gesprochen und ich bin froh wieder kommunizieren zu koennen. Ein weiterer untouristischer Ausflug war mein Samstag auf einem nationalen Hockeyturnier. Da hat naemlich die Tochter von Miguel und Brizzy gespielt. Leider wurden alle Spiele verloren.

Einige touristisch interessante Punkte habe ich auch noch abarbeiten koennen. Neben dem Itaipu-Staudamm, den Jesuitenmissionen und den Saltos de Monday habe ich mir die gigantischen Iguazu-Falls angeschaut. Aehnlich wie Machu Picchu sehr ueberlaufen, aber trotzdem imposant.

Auf Anraten von Miguel war ich uebrigens illegal in Paraguay. Das klingt jetzt unheimlich spektakulaer war es aber gar nicht.

Argentinische Grenzuebergaenge sind uebrigens sehr kontrovers. Waehrend ich auf meiner Odyssee zu den Iguazu-Faellen den besten Grenzuebergang bisher passieren durfte (zwischen Foz de Iguacu und Puerto Iguazu) war der Uebergang von Encarnacion nach Posadas eine reine Warterei - fast so schlimm wie von Quijarro nach Corumba.

Kulinarischer Tip: Terere - wird in Paraguay massenweise getrunken.

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Montag, 23. Januar 2012
Sprachbarrieren
In Bolivien war ich noch zwei halbe Tage unterwegs da war noch alles normal: In Cochabamba habe ich eine Pfadfindergruppenstunde besucht und in Santa Cruz habe ich die Zeit im wunderschoen haesslichen Terminal Bimodal (dem Busbahnhof) totgeschlagen. Bei Corumba wollte ich dann ueber die Grenze und durfte erst mal 5 Stunden fuer die daemlichen Aus- und Einreisestempel warten.

Kaum war ich dann in Brasilien angekommen aenderte sich eine grundlegende Sache schlagartig. Ich verstand kein Wort mehr. Portugiesisch kommt mir ganz schoen spanisch vor. Da ich inzwischen aber die Grundlagen des Reisens verinnerlicht habe klappt das auch weiterhin ganz gut. Ohne Probleme bin ich inzwischen am Amazonas gelandet. Nach einer Nacht in Manaus bin ich mit dem Schiff nach Santarem gefahren. Ich habe noch nie so viele Haengematten gesehen wie dort. Und dann auch noch auf so kleiner Flaeche! Ein heilloses Gewusel. Dafuer ist das Dahinschippern auf dem Amazonas gemaechlich. Die Entfernungen sind hier einfach aus anderen Dimensionen. In die naechste Stadt faehrt man schnell mal 5-6 Stunden mit dem Schiff.

In Santarem habe ich das letzte Wochenende auf der Pfadfinderbezirksversammlung verbracht. Die Flaeche des Bezirks sind mal eben 700.000 km². Einige der 7 Staemme haben ueber 500km Anreise. Dagegen sind die zwei Stunden Fahrt zwischen Alzenau und Moenchberg ein Klacks!

Jetzt bin ich in Obidos, der Partnerdioezese von Wuerzburg. Diese Woche werde ich wohl noch Regenwald in Alenquer und Flussstraende auf Alter do Chao sehen.

Achja, nach der angenehmen bolivianischen Hoehenkuehle herrscht jetzt wieder nicaraguanische Schwuele vor. Wenigstens setzten mir die Moskitos nicht wirklich zu - ich frage mich langsam wieso ich ueberhaupt ein Mueckenspray mitgenommen habe.

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Freitag, 13. Januar 2012
Durchflugschriften
Zwei Wochen ist es her, dass ich das letzte Mal geschrieben habe und seitdem ist einiges passiert:

Ecuador: Der Besuch auf der Kakaoplantage hat geklappt. Nach einer Nacht mitten auf dem Hacienda-Gelaende war ich morgens mit Samuel - dem Besitzer auf der Plantage unterwegs. Neben der Fermentaton habe ich auch de Ernte der Kakaobohnen sehen koennen.
Danach war ich noch im schoenen Cuenca und habe dort einen milden Abend in den Anden bei Cholao und Empanadas verbracht.
Kulinarischer Tip: Wodka mit frischem Maracujasaft

Peru: Neben Winter-/Neujahrsschwimmen im Pazifik habe ich Silvester mit ein paar durchgeknallten Australiern in Huancacho verbracht.
Nach einigem Busfahren, einem Kurzbesuch in Lima samt erstem zufaelligen Pfadfinderkontakt und einer Nacht in Ollantaytambo war ich - obligatorischerweise - auf Machu Picchu. Begleitet wurde ich dieses Mal von einem Rumaenen. Das Wetter spielte auch halbwegs mit, sodass es trotz Touristenmassen beeindruckend war.
Nach einem kurzen Abend in Cusco war ich noch einen halben Tag im Cañon de Colca wandern. Das war dank extremer Sonne und 1000 Hoehenmetern in 6 Stunden auch ziemlich schweisstreibend und hat mir meinen ersten richtigen Sonnenbrand beschafft. Wenn auch "nur" da wo sonst das T-shirt war.
Kulinarischer Tip: Lomo de Alpaca (Cuy = Meerschweinchen habe ich leider nicht essen koennen)

Bolivien: Die Busverspaetung nach La Paz war so gross, dass ich in La Paz abends keine Pfadfinder mehr angetroffen habe. Also machte ich mich am naechsten Morgen auf, um Pfadfinder zu finden. Das klappte auch, obwohl ich keinerlei direkte Kontaktdaten hatte, sodass ich noch auf das erste nationale bolivianische Moot konnte. Das fand wunderbarerweise am Ufer des Titicacasees statt, den ich so auch noch erleben durfte.
Bis heute war ich dann drei Tage auf einer Jeeptour durch den Salar de Uyuni und die angrenzenden Lagunen-Berglandschaften (voll mit Lamas, Vikunjas und Flamingos) getourt. Ich war gluecklicherweise mit 4 Bolivianern und 2 Brasilianern unterwegs und bin der westlichen Touristenmenge somit entgangen. Die Tour war aufregend - nicht zuletzt wegen den Problemen die wir mit dem Auto hatten.
Kulinarischer Tip: Auf Moots und Jeeptouren besser die Geschmacksnerven ausschalten. Dafuer Charque in La Paz probieren.

Ich hoffe, dass der naechste Beitrag nicht ganz so lange auf sich warten laesst und ich dann auch wieder Nerven fuer den Bericht der kleinen Begebenheiten habe. Auch Fots gibt es wenn ich eine schnellere Verbindung ins Internet habe.

P.S.: Bei dieser Tastatur haengen das "i" und das "o" ich habe zwar versucht alle Fehler zu verbessern, es koennen sich aber dennoch welche eingeschlichen haben.

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